G’day Mates!
Heute möchte ich euch den dritten und letzten Teil der Vorgeschichte von Amicitia – Chaos zu sechst zum Lesen geben.
Die Handlung spielt anderthalb Jahre vor dem Roman und ist aus Shas Sicht geschrieben – Lees Freundin.
Ich lächelte Elias zu. »Und, wie fandest du die Mathestunde?«
Er sah mich skeptisch an. Dann warf er Lee einen Blick zu. »Was soll das?«
Lee zuckte mit den Schultern. »Das wüsste ich genauso gern wie du.«
Ich klatschte begeistert in die Hände. »Da habt ihr ja etwas gemeinsam!«
»Oh, was ich euch noch unbedingt erzählen muss!«, plötzlich war Lee ganz aufgeregt und bekam rosa Wangen. Sie griff nach ihrem Hausaufgabenbuch und blätterte zu dem gestrigen Tag. »Gestern lief doch meine Serie und -« sie unterbrach sich, weil ihre Stimme vor Aufregung und Begeisterung so hoch wurde, dass sie ihr wegzukippen drohte. »Ihr wisst, Ben ist so mega niedlich und auf jeden Fall war da eine Szene, in der er oberkörperfrei rumgelaufen ist und -« sie deutete auf ihr Hausaufgabenheft. »Er hat siebzehn Mal gelächelt.«
Ausdruckslos sah ich Lee an, die mich wie ein Honigkuchenpferd anstarrte. Hat sie allen Ernstes eine Strichliste gemacht? »Ja … und?«, fragte ich gelangweilt.
»Hallo! Er hat siebzehn Mal gelächelt! Das sind fast zwanzig Mal! Wenn man ihn nach einem Lächeln entlohnen würde, dann wow!« Ihre Wangen waren gerötet.
»Wie lang geht eine Folge?«
»Fünfundzwanzig Minuten.«
»Das ist ein guter Durchschnitt«, bemerkte Marcia.
»Ich bezweifle aber, dass er so schöne braune Augen hat«, sagte ich, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Elias’ diese Farbe hatten.
.Sofort schaute er in unsere Richtung.
Lee winkte ab. »Er hat die schönsten Augen überhaupt.«
»Und welche Farbe haben sie?«, fragte ich. Wehe, sie sagt jetzt blau, grün oder grau. Dann wurde ich wirklich wütend.
»Braun.«
Elias legte seinen Stift zur Seite und sah uns interessiert an. Ha!
»Von welchem Schauspieler redet ihr denn?«, fragte er betont beiläufig. Wieso checkt Lee das nicht?
Sofort sprudelte es aus Lee hervor: »Ben ist der hübscheste Schauspieler der Welt. Er hat das absolut tollste Lächeln, einen wirklich angenehm trainierten Oberkörper und die wunderschönsten Augen auf diesem Planeten.« Schwärmerisch starrte sie ins Leere.
Elias grinste sie an. »Die hab ich auch. Ist dir das noch nie aufgefallen?«
Lee warf ihm einen Blick zu, als wäre er der Teufel persönlich. »Ja, aber seine sind heller und schimmern im Licht wie Schnee, der in der Dunkelheit glitzern. Und deine sind eher so … schlammfarben. Und das ist der Grund, weswegen deine braunen Augen nicht ganz so schön sind wie die von Ben.«
Was?! Ich schaute Lee entgeistert an. Die Erklärung war so dämlich, sie hätte von meinem Bruder stammen können. Oder aus einem Mathebuch. »Also ich finde, braune Augen sind alle gleich«, sagte ich. Elias, Lee und Marcia sahen mich an, als wäre ich ein Marsmensch. »Nicht?«
Die drei brummten ein paar Widerworte in sich hinein.
»Nein, aber mal ehrlich, Lee.«
»Für dich immer noch Leevke«, stellte sie klar und musterte Elias wütend.
Dieser rollte mit den Augen. »Was willst du denn von so einem? Der ist erstens nicht real. Dann ist er hundert Jahre älter als du -«
»Nein. Nur acht.«
»Acht?!«, rief Elias aus. »Das ist ja schon ein halber Opa!«
»Stimmt nicht! Dafür sieht er viel zu gut aus.«
»Ich hatte echt nicht gedacht, dass du so oberflächlich bist.« Enttäuschung stand in seiner Mimik geschrieben. Armer Kerl. Fast hatte ich Mitleid mit ihm.
»Entschuldige bitte, du findest doch manche Frauen auch attraktiv, oder?« Lee schüttelte den Kopf.
»Ich bin ein Junge, ich finde Mädchen attraktiv. Frauen sind mir zu alt.«
Wem will er das erzählen? Ich verkniff mir ein Lachen.
»Mit ein wenig Training und der richtigen Ernährung kann jeder so aussehen«, stellte Elias klar.
»Das muss man durchziehen. Das schaffen nicht alle.«
»Dafür wird er auch nicht gerade schlecht bezahlt.«
»Woher weißt du das denn? Hast du seine Kontoauszüge gesehen?«
Lass es sein, Lee, dachte ich.
Elias seufzte. »Muss ich nicht. Wo lebt der überhaupt?«
»In Hollywood.«
»Pfff.« Er nahm seinen Stift wieder in die Hand. »Was willst du denn mit einem Amerikaner? Die sprechen nicht mal deine Sprache.«
»Falls du es vergessen hast, lernen wir Englisch in der Schule und er ist so nett, dass er sich sicherlich Mühe geben wird, mein Schulenglisch zu verstehen.«
»Woher willst du das wissen? Du kennst den nicht.«
»Ich habe unzählige Interviews mit ihm gesehen, er hat Instagram und lädt immer mal Bilder von sich hoch -«
»Das ist nicht das echte Leben. Er guckt doch auch, dass er da nicht schlecht bei wegkommt.«
Lee schmollte Elias an. »Du kennst ihn nicht mal und redest ihn die ganze Zeit schlecht. Was soll das?«
Boah, Lee! Wieso bist du nur so blind? Ich schlug mir gegen die Stirn. Sie hatte keine Tomaten auf den Augen, sondern einen halben Salat.
»Die haben doch alle eine Klatsche in Hollywood.«
»Du verallgemeinerst ein wenig.« Lee schaute Elias direkt in die Augen. »Und sowieso, was mischst du dich überhaupt in das Gespräch mit meinen Freundinnen ein?«
Er hob abwehrend die Hände. »Sorry. Ich wollte nur nett sein. Und sitze leider neben dir.«
»Ist das etwa deine Dauerausrede für alles?«
Du möchtest wissen, wie die Geschichte mit Elias und Lee ausgeht? Morgen erscheint schon mein erster Roman Amicitia – Chaos zu sechst!
No worries,
Sarah