G’day Mates!
Heute möchte ich euch davon berichten, welche Schreibziele ich mir 2020 vorgenommen und was ich davon erreicht habe.
Normalerweise weiß ich ganz genau, welchen Projekten ich mich zuwenden will, was in welchem Monat ansteht und plane wenig um, weil ich ohne vorgegebene Deadlines arbeite und demnach recht gut und ohne Einflüsse von außen planen kann. Das war dies Jahr anders und hatte nichts mit Corona zu tun.
Im Januar bin ich nach meinem einjährigen Aufenthalt aus Australien zurückgekommen und habe mich vier Wochen lang nur mit mir selbst beschäftigt. Papierkram aus einem Jahr nacharbeiten, Versicherungen aufnehmen, Organisatorische Dinge klären, Vorstellungsgespräche und Verwandte und Bekannte besuchen, die man ein ganzes Jahr nicht gesehen hat. Für das Schreiben hatte ich keinen Kopf – und ehrlich gesagt auch keine Lust.
Ich hatte riesige Probleme damit, mich wieder in Deutschland zurechtzufinden und mir ging es überhaupt nicht gut. Außerdem war ich mir noch immer unsicher, was der Sinn des Schreibens darstellt. Für mich galt es eigentlich hauptsächlich, WTIS zu beenden, um es an Agenturen zu schicken. Da ich aber während der nachfolgenden Monate durch Corona und dem Shutdown mehr Zeit hatte, kehrte ich nach und nach in meinen Alltag zurück und dann … nun ja. Dann passierte etwas absolut Verrücktes.
WTIS an Agenturen schicken
Dieses Ziel setzte sich aus mehreren Schritten zusammen: Ich schrieb einige restliche Szenen, die ich eigentlich an den Originalschauplätzen schreiben und in Form eines Videotagebuches festhalten wollte – fiel durch Corona flach. Also schrieb ich den Rest, überarbeitete knapp 800 Seiten (kürzte fast 400) und gab den Roman an drei wundervolle Testleserinnen. Danach erstellte ich mit Hilfe Exposé und Leseprobe und schickte das Projekt ab September an insgesamt vierzehn Agenturen, von denen ich schon vier Ablehnungen erhielt. Bei den restlichen warte ich noch auf Rückmeldungen.
Amicitia 3 verlagsfertig machen
Ich überabeitete das Projekt zweimal und schrieb die Hälfte davon eigentlich neu. Noch immer fühlt sich das Projekt komisch an, aber ich komme einfach nicht drauf, was es ist und wo der Knackpunkt ist. Theoretisch könnte es jetzt an Testleser gehen, was aber schwierig ist, da es der dritte Band einer Reihe ist. Daher liegt es jetzt vorerst in der Schublade und wartet auf seine Zeit.
Amicitia 4 verlagsfertig machen
Genau das Gleiche wie für Amicitia 3, nur mit dem Unterschied, dass dieses Projekt wesentlich besser lief und den Abschluss der Reihe darstellt. Nach mehr 16 Jahren. Es macht mich glücklich und traurig zugleich, aber …
Amicitia 1 Lektorat
Die Reihe beginnt erst! Das Unrealistische ist passiert – Amicitia 1 hat einen Verlagsvertrag bekommen! Wie, was, wo warum werde ich euch demnächst erzählen, wenn ich den Veröffentlichungscountdown starte. Aber überraschenderweise hat ein Verlag Potenzial in meinen Chaoten gesehen und irgendwie ging dann alles ganz schnell. Nicht einmal eine Woche nach der Bewerbung hatte ich den Vertrag und zwei Monate später schon direkt das erste Lektorat auf dem Tisch. Ich freue mich wahnsinnig darüber und bin so gespannt, wie ihr dieses Buch aufnehmen werdet.

„Immohai”
Ich habe „Immohai“, welches ich im NaNo 2019 auf der Farm geschrieben habe, überarbeitet (und eigentlich neu geschrieben) und Ende des Jahres an Testleser geschickt. Das Feedback fiel positiv aus. Dennoch habe ich das Projekt Ende des Jahres anhand des Feedbacks vollständig umgeschrieben und werde es im Januar verlagsfertig machen.
“Mona”
Im April-Camp habe ich “Mona” geschrieben, den Auftakt zu meiner Jahreszeiten-Reihe und es war eine absolute Katastrophe, die mich an allem hat zweifeln lassen. Kein einziges Wort fühlte sich richtig an, ich hätte am liebsten alles hingeschmissen und habe es absolut gehasst, an diesem Projekt zu sitzen. Aber es ist fertig geworden und ich bin sehr gespannt, ob das Projekt zu retten ist… Das wird die Überarbeitung in diesem Jahr zeigen und ich habe echt etwas Schiss davor.
„Amélie”
Den zweiten Teil der Reihe schrieb ich im Oktober 2020, die letzten Kapitel noch im NaNo. Es ist weniger Umfang rausgekommen, als mir lieb ist, aber es fühlte sich nicht so schrecklich an wie bei “Mona”, wofür ich sehr dankbar bin.
„Cora”
Und da „Cora“, der dritte Teil der Reihe, zu Beginn in der Weihnachtszeit spielt, schrieb ich im Dezember die dazu passenden ersten acht Kapitel.
Erfahrungsbericht
Den habe ich vor meinem Auslandsjahr geschrieben und er lag seitdem in der Schublade. Hier stand die komplette Überarbeitung an, die ich auch durchgezogen habe. Danach gab ich es einer Testleserin, um zu checken, wie die Thematik auf Unbeteiligte wirkt. Momentan liegt er bei meinen Eltern, die ihn ebenfalls testlesen.
Geheimprojekt
Habe ich fertig geschrieben, überarbeitet und bin nun ratlos, wie es damit weitergehen soll. Ich werde nicht sagen, worum es geht, da ich es unter einem geschlossenen Pseudonym veröffentlichen werde, aber mir fehlt hier eine zündende Idee, wie es damit weitergeht, da ich auch unsicher wegen einiger Themen bin, die ich darin anspreche.
„GM“ / DAS Tequila-Projekt
Eigentlich wollte ich das Projekt erst 2021 in Angriff nehmen, aber ich habe plötzlich so Lust darauf gehabt, dass ich es spontan ohne großen Plan im NaNo 2020 geschrieben habe und ich bin damit so unglaublich glücklich, ihr habt keine Ahnung. Ich liebe jedes einzelne Wort und freue mich wahnsinnig auf die weiteren Teile, die bei dem Projekt noch anstehen. Das ist seit WTIS ein absolutes Herzensprojekt von mir. Deshalb habe ich die restlichen 19 Episoden („GM“ wird ein Serial) grob geplottet.
Das war alles, was ich 2020 geleistet habe. Worüber ich mich am meisten freue, ist logisch. Was aber viel wichtiger ist: Ich habe zum Schreiben zurückgefunden und ich bin gespannt, wie die Reise nun weitergeht. Denn eigentlich beginnt sie ja jetzt erst so richtig 🙂
Wie lief euer Schreibjahr 2020?
No worries,
Sarah